Nach Wunsch von Uwe Deh (Vorstand des AOK Bundesverbandes) sollte die Ausbreitung von zertifizierten Krebszentren in Deutschland noch stärker forciert werden, um die Qualität der Versorgungslandschaft von Krebspatienten in Deutschland zu verbessern. Auswertungen der Patientenversorgung zeigten, dass die Qualität der Behandlung in den Zentren deutlich besser sei, so Deh. Vier Jahre nach Eingriff lebten 90% der Brustkrebspatientinnen noch im Vergleich zu anderen Einrichtungen, wo es nur 83% waren. Zudem gelang es den Zentren sehr viel häufiger Darmtumoren vollständig zu entfernen oder die Kontinenz bei Prostatakrebs zu erhalten.

Diese Ergebnisse machten abermals deutlich, dass es in Deutschland noch immer an Qualitätsorientierung und Transparenz mangele. Deh forderte daher eine Spezialisierung und Zentralisierung der Kliniklandschaft. Dass Qualität ein entscheidender Aspekt für Patienten ist, zeigen Zahlen einer Studie des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WidO). Demnach nehmen Patienten längere Anfahrtswege für mehr Behandlungsqualität in Kauf. 63% der Brustkrebspatientinnen entscheiden sich bei ihrer Behandlung für ein weiter entferntes, aber zertifiziertes Zentrum. Die Deutsche Krebsgesellschaft bietet schon seit Längerem eine Zertifizierung von spezialisierten Krebszentren nach einheitlichen Maßstäben an. Um dies zu erreichen, werden Qualitätsindikatoren aus aktuellen medizinischen Leitlinien sowie Kennzahlen zur interdisziplinären Zusammenarbeit herangezogen. Inzwischen gibt es bereits 1010 Organkrebszentren, hauptsächlich für Patienten mit Brust- oder Darmkrebs.